Montag, 25. Juli 2011

Historisches - Offenherzig

Es gab eine Zeit in der wir noch Kameras im sitzen verkauft haben. Die Ladenkette in der sich das folgende zugetragen hat ist aber längst verblichen.

Ich wurde als Azubi im zweiten Lehrjahr als Vertretung für eine Kollegin in einer Filiale in einem anderen Stadtteil Wuppertals eingeteilt
So richtig anders war das nicht, aber es gab eine Auffälligkeit. Es kamen sehr, sehr viele Herren, gerne im etwas gesetzteren Alter, die nur und ausschliesslich von dieser urlaubenden Kollegin bedient werden wollten. Mich würdigten sie keines Blickes und verschwanden meist wortlos wieder.
Teilweise kamen Kunden (nur Männer) auch nur rein, scannten kurz den Laden ab und gingen wieder.

Alle anderen Kund(inn)en verhielten sich völlig normal. Aber die Umsätze meiner Kollegin erreichte ich nicht ansatzweise.

Mit 18 Jahren und noch etwas grün hinter den Ohren konnte ich mir das Kundenverhalten überhaupt nicht erklären.
Nun ja, die Kollegin kam nach zwei Wochen zurück und wir arbeiteten im Anschluß ein paar Tage zusammen - und da ging mir das ein oder andere Licht auf.
Sie kam in einem leichten weißen Sommerkleid, dass den Namen "blickdicht" nicht mal ansatzweise verdiente. Vielmehr war es an den entscheidenden Stellen überraschend transparent und dazu noch extrem luftig geschnitten.
Die richtige Show begann aber erst.
Besagte Herren sahen sie, kamen herein und wünschten praktisch alle, dass ihnen die Kollegin ein technisches Gerät verkauft!? Auch dieses Geheimnis wurde schnell gelüftet.
Sie bat dann den Kunden schon mal Platz zu nehmen, holte inzwischen das entsprechende Gerät (Kamera, Objektiv, Super8 Projektor) aus dem Regal/der Vitrine.
Danach setzte sie sich filmreif dazu. Und zwar immer so, dass ihr Kleid nach vorne fiel und man(n) weit mehr als nur Konturen ihres sehr gut gebauten Körpers sehen konnte.

In Ergänzung zu den visuellen körperlichen Vorzügen hatte die Kollegin noch ein ausgeprägtes verkäuferisches Talent und eine hohe technische Kompetenz.
So verliessen die meisten der Herren das Geschäft beinahe immer mit einer gut gefüllten Plastiktüte und einer gut geleerten Brieftasche.

Sie erwies sich auch als sehr nette und faire Kollegin (wir arbeiteten damals mit einem Verkaufsprämiensystem und da war Fairness und Sportlichkeit nicht immer selbstverständlich). Mal angesprochen auf ihre interessante Verkaufstaktik erklärte sie, dass sie ursprünglich eher zufällig entdeckte, wie gut das funktioniert. Da sie kein Problem damit hatte, im Laden etwas offenherziger angezogen zu sein, machte sie eine Masche daraus und die wurde offenbar sehr gut angenommen...

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