Lichtmond
ist eine neue Produktion des Planetarium Hamburgs in Zusammenarbeit mit
der gleichnamigen Projektband für die Planetariumskuppel unter
Einbeziehung aller visuellen und akustischen Möglichkeiten des
Planetariums.
Die
Musik wurde im Wesentlichen vom Familienverbund der Familie Koppenhele
komponiert und arrangiert. Bei der Produktion und Aufführung waren u.a.
der Produzent Alan Parsons und Boy George beteiligt.
Zu den Kompositionen wurden dann traumversunkene, computeranimierte Filmwelten produziert.
Die resultierende Planetariumsshow hinterliess bei mir ein zwiespältiges Gefühl.
Zunächst
hatte man bei der Musik ständig das Gefühl, hier wäre eine Pink Floyd
Revival Band am Werk. Der Gitarrist klingt, als hätte er vor der
Aufnahme wochenlang einen David-Gilmour-Gitarren-Kurs belegt.
Die
Harmonien, die Sounds - das hätte alles auch genauso von einem späten
Pink Floyd Album (Stichwort: Division Bell) stammen können.
Allerdings
gibt es bei vielen Stücken auch “Fremdeinflüsse” in Form von
Jean-Michel Jarre Synthies und natürlich eine erhebliche Dosis Alan
Parsons.
Nicht
falsch verstehen: Hier wird nichts nachgespielt, auch gibt es keine
offensichtlichen Plagiate. Es klingt nur wie eine Mischung aus all
diesen unverwechselbaren Sounds.
So ähnlich ist dann auch die visuelle Umsetzung.
Die Besucher werden in ein fernes Sonnensystem entführt.
Die
Planeten sind angefüllt mit Fabelwesen, fliegenden Fischen und
skulpturartigen Gebäuden und Landschaften. Natürlich springen an
bestimmten Stellen Delphine durch’s Bild, werden Gondeln durch die
Landschaft geführt und eine Prise “modernen Tanz” gibt es auch.
Das Spektakel wird mit einer Lasershow und Kunsteisnebel beendet.
Wer
schon einmal eine Planetariumsshow gesehen hat, wird hier nur wenige
neue Elemente finden. Klar, die ersonnenen Figuren und Gebilde sind
anders als sonst, aber eben nicht ganz anders. Am Ende ist aber von
allem zu viel gewollt.
![]() |
Lichtmond - Soul Affinity
Copyright: 2012 blu phase media GmbH, München
|
Die Musik ist eine Spur zu bombastisch, die Effekte haarscharf am Rande des Kitsches (und manchmal auch darüber hinaus).
Vielleicht
bin ich von den großartigen Planetariums-Programmen rund um Pink Floyd
(Dark Side of the Moon, The Wall) zu verwöhnt und habe zu viel erwartet.
Zumal auch die Presse in Lobeshymnen schwelgte.
Aber mich hat die Lichtmond Show etwas enttäuscht.
Dennoch möchte ich Show nicht in Grund und Boden schreiben.
Dafür ist Lichtmond dann doch zu gut. Wobei die Lobpreisungen eher den technischen als den künstlerischen Aspekt berühren.
Es
ist eine schöne Leistungsshow des Planetariums Hamburg. Erstaunlich ist
und bleibt, wie abwechslungsreich man das technische Equipment
einsetzen kann. Auch der Raumklang ist großartig in Szene gesetzt. Die optischen Effekte, die einen auf solch eine Reise in ferne Welten
mitnehmen können, sind teils wunderschön umgesetzt.
Aber eben leider nicht durchgängig und manchmal fehlt einem der Rahmen.
Viele schöne Dinge machen eben noch kein schönes Erlebnis, sondern nur auf eine Fast-Food-Weise übersatt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen